Sollten linke und demokratische Kräfte gegen die sog. „Hygiene-Demos“ protestieren?
Dazu schreibt der linke Journalist Lucas Zeise: „Die Frage, ob Lockdown oder Durchseuchung die bessere Strategie ist, hängt unter anderem davon ab, wie hoch die Sterblichkeit und die Infektionsrate des Virus tatsächlich ist. Angesichts dessen bestand der … vielleicht schlimmste Fehler darin, dass Gesundheitsminister und RKI auf der Grundlage völlig ungenügender Daten operierten und gar nicht interessiert daran schienen, die epidemische Lage zu untersuchen.
Studien wurden der Initiative einzelner überlassen. Angesichts der planlosen Blindheit der Regierenden ist es kein Wunder, dass mancher planvolle Verschwörung vermutet. Jetzt, da die Lockerung eingesetzt hat – ebenfalls auf der Grundlage ungenügender Daten –, nimmt der Protest zu. Er ist grundsätzlich berechtigt, selbst wenn Rechte und Spinner dabei momentan besonders laut auftreten und von den Medien in den Vordergrund gerückt werden.“
Weiter schreibt Zeise:
„Die linken und demokratischen Kräfte sollten sich nicht gegen diese Proteste richten, sondern ihren Protest lauter als bisher vortragen. Er muss erstens die Fehler der Regierung dokumentieren. Zweitens dabei wie bisher die eingestandenen Mängel des Gesundheitssystems in den Vordergrund rücken. Selbst rechten Blättern wie der „FAZ“ fällt mittlerweile auf, dass die Gesundheitsämter ihren Aufgaben nicht gewachsen sind. Nicht die Zahl der „Intensivbetten“ ist das limitierende Problem, sondern die fehlende Kapazität, die frisch Erkrankten je nach Einzelfall zu behandeln und für die Bevölkerung Gesundheitsvorsorge zu betreiben. Kurz, aus dem Gesundheitssystem muss das Profitprinzip eliminiert werden.“
Um von dieser Notwendigkeit, nämlich das Profitprinzip aus dem Gesundheitssystem zu eliminieren, weiterhin abzulenken, werden die Mainstream-Medien alles tun, um die Proteste zu diffamieren und sie werden sich weiterhin bemühen, Esoteriker, Verschwörungsgläubige oder Rechten, die sich auch auf den Demos tummeln, vor die TV-Kameras zu bekommen, um den Zuschauern zu Hause weiß zu machen, dass diese Leute repräsentativ für die Zusammensetzung der Protestdemonstrationen sind.
Aus einem Kommentar von Rainer Rupp, Deutscher Freidenker-Verband, hier original erschienen
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